Dissenchen/Haasow feiert den Derbysieg
 

Im Spitzenspiel der Kreisliga Niederlausitz erwischt vor allem Tony "Dampfhammer" Pilny einen SahnetagWas ein Spiel, was eine Geschichte. Nach fast vier Jahrzenten, in denen es kein einziges Nachbarschaftsduell zwischen der SG Dissenchen/Haasow und dem SV Rot-Weiß Merzdorf mehr gegeben hatte, hieß es am heutigen Sonntag endlich wieder "Derbyzeit" im Cottbuser Nordosten und damit gleichzeitig Platz eins gegen Platz zwei der Kreisliga Niederlausitz. FuPa Brandenburg war live vor Ort.  

Die Sehnsucht nach dem lange vermissten Derby war beiden Fanlagern ohne Wenn und Aber anzumerken. Denn trotz des nasskalten Wetters inklusive Dauerregen, erschienen stolze 230 Zuschauer zur Neuauflage des Duells Rot gegen Blau und sorgten damit für eine äußerst stimmgewaltige Kulisse.  

Zum Leidwesen aller Beteiligten sollte sich eben jene gute Stimmung von den Rängen jedoch nicht mit sofortiger Wirkung auf den Rasen übertragen. So spielte sich die Szenerie in den ersten 45 Minuten zumeist zwischen den Strafräumen ab, sodass in Summe nur wenige Highlights zu konstatieren waren. In diesem Kontext hatten die Hausherren noch die größte Chance auf ihrer Seite, als ein Schröder-Kopfball erst vom Merzdorfer Außenpfosten gestoppt werden konnte.

In den zweiten 45 Minuten sollte jedoch alles anders werden. Denn bereits nach sechs Zeigerumdrehungen war die torlose Zeit auf dem Haasower Sportplatz vorbei, da Tony Pilny das Spielgerät mit einem satten Freistoßhammer im Kasten der Gäste unterbringen konnte. Ein Treffer der Kategorie Weltklasse. 

Dies schien ein regelrechter Dosenöffner für das Spiel des Tabellenführers zu sein. Immerhin agierten die Hausherren mit der nun gewonnenen Führung im Rücken deutlich schwungvoller und drückten den fulminant in die Saison gestarteten Aufsteiger mehr und mehr in die eigene Hälfte. Dagegen verloren die Merzdorfer, die sich im ersten Durchgang durchaus auf Augenhöhe präsentierten, in dieser Phase etwas den Faden, was sich zum Leidwesen der gut 80 mitgereisten RWM-Fans auch im Ergebnis widerspiegeln sollte. So bauten Danny Hebler und Daniel Lehmann das Resultat binnen kurzer Zeit auf einen Drei-Tore-Vorsprung für die Hausherren aus (60., 63.), was nahezu schon dem K.o. für die Merzdorfer gleichkam. Zwar gaben sich die Schützlinge von Trainer Sebastian Michlenz, der im Übrigen in der Hitze des Gefechts bereits vorzeitig den Innenraum verlassen musste, in den verbleibenden 30 Minuten nie auf und versuchten zumindest noch einen Ehrentreffer zu erzielen, jedoch blieben alle Bemühungen ungekrönt. Dagegen durften die Hausherren ihrerseits in der Schlussphase sogar noch ein weiteres Mal jubeln, da Tony Pilny in Minute 87 vom Strafstoßpunt aus seinen zweiten Treffer erzielen konnte. Infolgedessen war der klare Derbysieg der SGD/H damit endgültig besiegelt, was der Pospiech-Elf gleichzeitig zum Herbstmeistertitel in der Kreisliga Niederlausitz verhalf. 

 

Brisantes Derby für den guten Zweck

 

Neben allen sportlichen Eindrücken, sorgte das Derby jedoch auch noch für emotionale Höhepunkte. So stand das Nachbarschaftsduell unter dem Motto "Ein Spiel, ein Lächeln", was konkret bedeutete, dass alle Einnahmen für einen gemeinnützigen Zweck gespendet werden sollten. Dabei kam insgesamt der imposante Betrag von 1200,- Euro zusammen, über den sich nun junge Patienten der Kinderklinik Cottbus freuen dürfen.